Die 10 besten essbaren Wildkräuter für Anfänger

Essbare Wildkräuter sind nicht nur gesund, sondern auch eine spannende Möglichkeit, die Natur auf eine neue Weise zu entdecken. Gerade für Anfänger kann es aber eine Herausforderung sein, die richtigen Kräuter zu erkennen und sicher zu bestimmen. In diesem Artikel stelle ich Dir die 10 besten Wildkräuter für Anfänger vor, die sich leicht identifizieren lassen und sich perfekt für Deine ersten Versuche in der Wildkräuterküche eignen.
Inhaltsverzeichnis
1. Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Der Löwenzahn ist eines der bekanntesten Wildkräuter und wächst nahezu überall. Seine Blätter, Blüten und Wurzeln sind essbar. Die jungen Blätter haben einen leicht bitteren Geschmack und eignen sich perfekt für Salate, Smoothies oder als Spinatersatz. Die Blüten kannst Du in Honig einlegen oder zu Sirup verarbeiten. Selbst die Wurzeln lassen sich rösten und als Kaffeeersatz verwenden.
Merkmale und Verwendung:
- Blätter: Gezackt, rosettenförmig, milchführend
- Blüten: Leuchtend gelb mit hoher Verbindung zur Sonne und zum Licht, kugelförmige Samenstände („Pusteblume“)
- Wurzeln: Lang, tief in der Erde
- Wächst fast überall, sogar auf dem Balkon, aber besonders gerne auf Wiesen und an Wegrändern
- Blätter als Salat oder Spinat-Ersatz aegopodium podagraria
- Blüten zur Herstellung von Gelee oder Sirup oder im Frühjahr als Entschlackungskur
- Wurzeln für Tee oder als Kaffeeersatz
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
- Reich an Bitterstoffen, Vitamin C, Kalium und Magnesium
- Enthält Inulin, gut für die Darmflora
- Regt die Verdauung und den Gallenfluss an
- Unterstützt die Entgiftung von Leber und NiereMögliche Verwechslung:
- Mit Wiesen-Pippau, der jedoch weichere Blätter hat
2. Gänseblümchen (Bellis perennis)

Das süße Gänseblümchen ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch eine tolle Ergänzung für Salate, Quark oder Suppen. Die Blüten und Blätter sind essbar und schmecken mild bis leicht nussig. Zudem haben sie entzündungshemmende Eigenschaften und sind ein echtes Superfood aus der Natur.
Merkmale und Verwendung:
- Blätter: Klein, eiförmig, bodennah
- Blüten: Weiße Blüten mit gelber Mitte (rosa schimmernd möglich)
- Stängel: Dünn, behaart
- Wächst auf Wiesen und in Gärten
- Blüten und Blätter roh in Salaten
- Blüten als essbare Dekoration
- Tee aus den Blättern wirkt entzündungshemmend
Inhaltsstoffe und Heilwirkung :
- Saponine, Gerbstoffe, ätherische Öle
- Vitamin C, Kalzium
- Fördert die Wundheilung
- Entzündungshemmend und stoffwechselanregend
3. Brennnessel (Urtica dioica)

Die Brennnessel gehört zu den nährstoffreichsten Wildkräutern und ist eine tolle Alternative zu Spinat. Beim Pflücken solltest Du Handschuhe tragen, aber nach dem Kochen oder Trocknen verliert sie ihre brennenden Härchen. Sie enthält viel Eisen, Magnesium und Vitamin C und kann als Tee, Suppe oder in Smoothies verwendet werden.
Merkmale und Verwendung:
- Herzförmige, gezackte Blätter
- Stängel: Vierkantig, ebenfalls mit Brennhaaren
- Feine Brennhaare auf den Blättern
- Wächst in nährstoffreichen Böden (Stickstoff Anzeiger)
- Perfekt für Tees, Suppen und Smoothies
- Eignet sich super als Gemüse
- Junge Blätter schmecken leicht nussig und sind reich an Eisen
- Beim Sammeln der Brennnesseln am besten immer Handschuhe tragen, um Hautreizungen zu vermeiden
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
- Hoher Gehalt an Eisen, Kalzium, Magnesium und Kieselsäure
- Enthält Chlorophyll, gut für das Blut
- Entschlackend, harntreibend
- Unterstützt die Blutbildung
Mögliche Verwechslung:
- Taubnessel, die aber keine Brennhaare haben (sind aber auch essbar)
4. Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Der Spitzwegerich ist für seine heilenden Eigenschaften bekannt, aber auch als Wildkraut sehr schmackhaft. Die jungen Blätter schmecken leicht pilzig und passen super in Salate, Suppen oder als Wildgemüse. Zudem kannst Du ihn als natürlichen Hustensaft nutzen, wenn Du ihn mit Honig ansetzt.
Merkmale und Verwendung:
- Schmale, längliche/lanzettliche Blätter mit ausgeprägten und parallelen Blattadern
- Kleine braune Blütenähren mit weißer Krone daher auch sein Name, „der König der Wege“
- Wächst an Wegrändern und auf Wiesen
- Junge Blätter als Salat oder Suppenzutat
- Blätter helfen bei Insektenstichen (einfach zerdrücken und auftragen)
- Tee gegen Husten und Halsschmerzen im Winter.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
- Schleimstoffe, Gerbstoffe, Kieselsäure
- Vitamin C
- Gut bei Husten und Halsschmerzen
- Fördert die Wundheilung
5. Vogelmiere (Stellaria media)

Die Vogelmiere ist ein zartes Wildkraut mit einem milden, erbsenartigen Geschmack. Sie wächst oft in Gärten und Wiesen und kann roh in Salaten oder als Pesto genossen werden. Dank ihres hohen Gehalts an Vitamin C und Mineralstoffen ist sie ein richtiger Booster für Dein Immunsystem.
Merkmale und Verwendung:
- Winzige, sternförmige weiße Blüten
- Zarte kriechende Pflanze mit eiförmig, spitz zulaufend und saftig, grünen Blättern
- Wächst auf nährstoffreichen Böden und in Gärten
- Roh in Salaten oder als Brotbelag
- Enthält viele Vitamine und Mineralstoffe
- Sanfte Heilwirkung bei Hautreizungen
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
- Vitamin C, Magnesium, Kalium
- Enthält Saponine, wirken schleimlösend
- Unterstützt die Hautheilung
- Stärkt das Immunsystem
Mögliche Verwechslung:
- Acker-Gauchheil (leicht giftig), der aber orangefarbene Blüten hat
6. Sauerampfer (Rumex acetosa)

Mit seinem angenehm säuerlichen Geschmack ist der Sauerampfer ein echter Klassiker unter den Wildkräutern. Die jungen Blätter kannst Du in Suppen, Salaten oder als würzige Zutat in Quark und Dips verwenden. Er enthält viel Vitamin C und Oxalsäure, daher solltest Du ihn nicht in großen Mengen essen.
Merkmale und Verwendung:
- Blätter: Frische, grüne längliche und pfeilförmige, leicht gewellte Blätter mit leicht säuerlichem Geschmack
- Blüten: Kleine, rötlich-grüne Blütenstände
- Wächst oft in feuchten Wiesen
- Roh in Salaten oder als Zutat für Suppen
- Perfekt für eine frische, säuerliche Note in Gerichten
- In Maßen genießen, da er Oxalsäure enthält
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
- Oxalsäure, Vitamin C, Eisen
- Leicht säuerlicher Geschmack durch Kaliumhydrogensalz
- Verdauungsfördernd
- Unterstützt den Stoffwechsel
7. Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)

Wie der Name schon sagt, hat die Knoblauchrauke einen leichten Knoblauchgeschmack, ist aber deutlich milder als echter Knoblauch. Sie eignet sich hervorragend für Pestos, Kräuterbutter oder als Würzkraut in Salaten. Besonders lecker sind die jungen Blätter im Frühling.
Merkmale und Verwendung:
- Blätter: Herzförmig bis nierenförmig, gekerbt
- Blüten: Kleine, weiße Blüten mit vier Blütenblättern
- Geruch: Riecht nach Knoblauch, wenn man die Blätter zerreibt
- Wächst meistens an Waldrändern
- Blätter als Würze in Salaten und Soßen
- Perfekt für Wildkräuterpesto
- Wurzeln können ähnlich wie Meerrettich verwendet werden
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
- Senfölglykoside, ätherische Öle, Vitamin C
- Antibakterielle Eigenschaften
- Unterstützt die Verdauung
- Stärkt das Immunsystem
8. Schafgarbe (Achillea millefolium)

Die Schafgarbe ist ein Allrounder in der Wildkräuterküche. Ihre fein gefiederten Blätter schmecken leicht bitter und würzig und passen super zu Suppen oder Wildkräuter-Butter. Auch die weißen Blüten sind essbar und können als Tee oder zur Dekoration verwendet werden.
Merkmale und Verwendung:
- Gefiederte Blätter, die an eine Feder erinnern
- Weiße, rosa bis pinkfarbene Blütendolden
- Wächst in der Regel auf trockenen Wiesen und Wegrändern
- Junge Blätter als Gewürz in Suppen
- Blüten als Tee zur Unterstützung der Verdauung
- Äußerlich zur Wundheilung einsetzbar
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
- Bitterstoffe, ätherische Öle, Flavonoide
- Wirkt entzündungshemmend
- Unterstützt die Wundheilung
- Krampflösend (gut für Frauen bei Menstruationsbeschwerden)
Mögliche Verwechslung:
- Gefleckte Schierling (giftig!) – Schafgarbe riecht aber aromatisch, während Schierling unangenehm riecht
9. Bärlauch (Allium ursinum)

Der Bärlauch ist ein aromatisches Wildkraut, das von März, April bis in den Mai in schattigen Wäldern wächst. Er ist besonders beliebt für Pesto, Suppen oder Kräuterbutter. Beim Sammeln solltest Du ihn nicht mit den giftigen Blättern des Maiglöckchens verwechseln – Bärlauch duftet intensiv nach Knoblauch!
Merkmale und Verwendung:
- Blätter: Länglich, spitz, wachsen einzeln aus dem Boden
- Blüten: Weiße, sternförmige Blütenstände
- Geruch: Intensiver Knoblauchduft
- Wächst in schattigen Wäldern
- Perfekt für Pesto, Suppen oder Kräuter Butter
- Blätter fein hacken und in Salate oder Quark geben
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
- Schwefelverbindungen, ätherische Öle, Vitamin C
- Stark antioxidativ
- Entgiftend
- Blutdrucksenkend
Mögliche Verwechslung:
Vorsicht:
- Maiglöckchen und Herbstzeitlose (beide hochgiftig!) – Bärlauch riecht aber nach Knoblauch
10. Gundermann (Glechoma hederacea)

Der Gundermann oder auch Gundelrebe genannt, hat ein leicht minziges Aroma und wird oft in Kräuterbutter, Quark oder als Gewürz für herzhafte Speisen verwendet. Er ist reich an ätherischen Ölen und kann auch als Tee aufgebrüht werden.
Merkmale und Verwendung:
- Blätter: Rundlich bis nierenförmig, leicht behaart
- Blüten: Kleine, lilafarbene Lippenblüten
- Geruch: Aromatisch, minzig
- Als Würze für Salate, Suppen oder Kräuterbutter
- Tee gegen Erkältungen
- Fördert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
- Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherische Öle
- Reich an Vitamin C
- Entzündungshemmend
- Unterstützt die Atemwege
Tipps für den Einstieg in die Wildkräuter-Küche
Bevor Du mit dem Sammeln startest, solltest Du ein paar grundlegende Regeln beachten:
Sammle nur Wildpflanzen, die Du 100 % sicher bestimmen kannst und achte unbedingt auf saubere Standorte, fern von Straßen oder gespritzten Feldern. Nimm nur so viel, wie Du wirklich benötigst, um die Natur zu schonen. Wasche die Kräuter vor dem Verzehr gründlich. Teste neue Kräuter erst in kleinen Mengen, um Unverträglichkeiten auszuschließen.
Wildkräuter in der modernen Ernährung
Essbare Wildkräuter sind nicht nur ein Trend, sondern eine wertvolle Bereicherung für die moderne Küche. Immer mehr Menschen entdecken den Nutzen dieser natürlichen Nahrungsmittel, die oft mehr Vitamine und Mineralstoffe enthalten als kultivierte Gemüsearten. Insbesondere in Zeiten bewusster Ernährung und nachhaltigem Konsum rücken sie wieder verstärkt in den Fokus.
Nachhaltigkeit beim Sammeln von Wildkräutern
Beim Sammeln von Wildkräutern und Heilpflanzen spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle. Es ist wichtig, nicht alle Pflanzen an einem Standort zu entnehmen, sondern einen respektvollen Umgang mit der Natur zu pflegen. So stellst Du sicher, dass sich die Wildkräuter auch in Zukunft verbreiten können und anderen Sammlern zur Verfügung stehen.
Fazit
Essbare Wildkräuter sind eine wunderbare Möglichkeit, deiner Ernährung mit einer gesunden und aromatischen Grundlage aus heimischen Zutaten von Wald und Wiese zu bereichern. Gerade als Anfänger solltest Du Dich auf leicht erkennbare Arten wie Löwenzahn, Gänseblümchen und Brennnessel konzentrieren. Mit etwas Übung kannst Du nach und nach Dein Wissen erweitern und immer mehr leckere Kräuter entdecken. Weitere Kräuter wie Giersch findest du im bald Viel Spaß beim Sammeln und Genießen!
Häufig gestellte Fragen zu essbaren Wildkräutern
Welche Wildkräuter sind am einfachsten zu erkennen?
Löwenzahn, Gänseblümchen und Brennnessel sind besonders leicht zu identifizieren und eignen sich perfekt für Anfänger.
Wie kann ich sicherstellen, dass ich keine giftigen Pflanzen sammle?
Nutze Bestimmungsbücher oder Apps, um Pflanzen genau zu identifizieren, und sammle nur, was Du sicher kennst.
Kann ich Wildkräuter auch im eigenen Garten anbauen?
Ja, viele Wildkräuter wie Vogelmiere, Sauerampfer oder Knoblauchsrauke wachsen auch problemlos im Garten.
Sind Wildkräuter gesünder als gekaufte Kräuter?
Ja, sie enthalten oft mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe als kultivierte Kräuter aus dem Supermarkt.
Wann ist die beste Zeit zum Sammeln von Wildkräutern?
Die meisten Kräuter sind im Frühling und Sommer am besten, wenn sie jung und zart sind. Einige, wie der Löwenzahn, wachsen aber fast das ganze Jahr über.
Mit diesen Infos bist Du bestens gerüstet für Deine ersten Schritte in die Welt der essbaren Wildkräuter! Ich wünsche Dir spannende Kräuterspaziergänge mit vielen Schätzen, die Wunderfinderin!😊